Die SG 630/631 Logic

 

Die Logic ist ein revolutionäres Stereotonbandgerät, die Bezeichnung Bandmaschine ist eher angebracht. Sie verfügte 1977 über hochmoderne Technik und ungewöhnliche Ausstattungsmerkmale. Sie ist das einzige mir bekannte Tonbandgerät, was ohne Andruckrolle arbeitet!

Technik:

Die Wickelteller sitzen direkt auf großen geregelten Gleichstrommotoren. Die kleinen unscheinbaren Umlenkrollen dienen als Sensoren für den Bandzug. Unter ihnen sitzt eine Elektronik, die den Bandzug optisch mißt. Der Bandtransport bei Wiedergabe erfolgt durch den sogenannten Omega-Drive. Die speziell beschichtete Tonwelle wird zu etwa 2/3 vom Band umschlungen, das sieht aus wie der griechische Buchstabe Omega. Die Tonwelle sitzt auf einer sehr großen Schwungmasse und wird über einen Flachriemen von einem speziellen geregelten Motor (Drehfeld) angetrieben. Daher auch die sehr geringen Gleichlaufschwankungen. Im auswechselbaren Kopfträger sitzen 4 Köpfe, Löschkopf, Diapilot und getrennte Köpfe für Aufnahme und Wiedergabe. Die Einstellung der HF-Vormagnetisierung ist ebenfalls im Kopfträger untergebracht. Die Ablaufsteuerung funktioniert komplett über digitale Schaltkreise CMOS.

Ausstattung:

Anschlüsse DIN für Radio, Mikro, Kopfhörer, Monitor, Diapilot und Fernsteuerung. Cinchanschlüsse Ausgang, Monitor, Eingang und Eingang Hochpegel. Zusätzlicher Klinkenstecker Kopfhörer. Anm: Die ersten Maschinen hatten noch keine Cinchanschlüsse.

Bandgeschwindigkeit 4,75 9,5 und 19 cm/sec. Bei Aufnahme kann ein Limiter (Aussteuerungsbegrenzer) hinzugeschaltet werden, optional war auch das Rauschunterdrückungssystem Dolby B (registriertes Warenzeichen) erhältlich. Die Logic verfügt auch über einen Überblendregler zwischen Mikro und Standarteingang. Der abnehmbare Kopfträger kann ganz leicht gewechselt werden. Der Umbau von 1/4spur auf 1/2spur erfolgt lediglich durch Wechseln des Kopfträgers.

Eigene Erfahrungen und Tips:

Die Logic ist ein hervorragendes Bandgerät, die Aussagen in der Werbung sind nicht übertrieben. Meine Maschine ist auf XL I von Maxell eingemessen. Die Werte sind damit sogar noch etwas besser, als von Uher in den Technischen Daten angegeben. Man sollte auf jeden Fall rückseitenbeschichtetes Band wie das XL I verwenden, sonst kann es Probleme beim Bandtransport geben, das ist halt der Nachteil beim Omega-Antrieb. Jauler sind dann manchmal die Folge. Wichtig ist die richtige Einstellung der Bandzüge. Von Hause aus ist sie nicht auf XL I eingemessen, muß man in einer Fachwerkstatt machen lassen. Sie bringt dann aber bezüglich Frequenzgang eine Qualität wie CD schon bei 9,5 cm/sec. Ich habe mehrmals Bekannten einen sehr guten Kopfhörer aufgestülpt und sie raten lassen, welches Signal von Band ist oder direkt von CD kommt. Eigentlich alle konnten es nicht unterscheiden. Wer seine Logic nicht neu einmessen lassen möchte (nicht ganz billig), dem rate ich zu BASF DP26 professional oder Maxell UD. Der Frequenzgang stimmt dann nicht mehr ganz, die Aufnahmen sind etwas höhenbetont.

 


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